Wir bauen gerade eine neue Homepage. Wie im realen Leben macht der Umzug ein wenig Arbeit und kann nur Schritt für Schritt vorgenommen werden. Wundert euch also nicht. Wir geben uns Mühe, alles so bald wie möglich am neuen Ort zu haben. Danke für euer Verständnis.
Die Termine befinden sich bereits auf unserer neuen Homepage.
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Tagebuch eines sechstägigen Ferienreitkurses
Reitkurs für Fortgeschrittene
Der folgende Bericht liefert euch einen Eindruck, wie ein Kurs verlaufen kann. Kein Kurs gleicht dem anderen, da ja auch die Kinder unterschiedlich sind...!
Beispiel für den Tagesablauf
ab 7.30 Uhr | Frühstück |
ab 8.30 Uhr | Gemeinsame Stallarbeit |
ab 9.30 Uhr | Pause |
9.45 Uhr bis 10.15 Uhr | Theoretischer Unterricht |
10.15 Uhr bis 11.00 Uhr | Pferdepflege |
11.00 Uhr bis 13.00 Uhr | Reiten in zwei Gruppen |
Mittagessen + Pause | |
14.30 Uhr bis 15.00 Uhr | Theoretischer Unterricht |
15.00 Uhr bis 15.45 Uhr | Pferdepflege |
15.45 Uhr bis 17.45 Uhr | Reiten in zwei Gruppen |
17.45 Uhr bis 18.00 Uhr | Gemeinsames Pferde füttern |
18.30 Uhr | Abendessen |
1.Tag
In der Vorstellungsrunde überlegen die Schüler, was sie in dieser Woche reiten wollen. Alle einigen sich auf Sitzschulung und Trailreiten und einen Ausritt am Ende der Woche. Sabine zeigt ihnen die Pferde.
Die Kinder dürfen raten, um welche Pferderasse es sich jeweils handelt. Dabei stellt sich heraus, dass die 13-jährige Julia über jede Rasse etwas erzählen kann. Das ist spannend.
Von Sabine erfahren die Schüler auch noch vieles über die Natur der Pferde als Bewegungs-Flucht- und Herdentiere. Jeder erzählt auch noch, was er darüber weiß.
Schnell hat dann jeder ein sympathisches Pferd entdeckt und die Pferde werden eingeteilt.
Wir pflegen gemeinsam mit Sabine und der Praktikantin die Pferde.
Julia hat genug Zeit, um Besonderheiten bei Lucy zu entdecken, sie kennen zu lernen und auch noch Zöpfe zu flechten. Der 12-jährige Tom putzt Olaf gründlich und geht dann schon mal Basketball spielen, bis die anderen fertig sind.
Bei der anschließenden Bodenarbeit lernen die Schüler die Reaktionen ihres Pferdes kennen, auch wie und auf welche Körpersprache es reagiert. Dadurch können die Pferde auch wieder den neuen Reitschülern vertrauen.
2. Tag, vormittags
Heute beschäftigen wir uns mit dem mitgehenden Sitz. Durch Lockerungsübungen beim Reiten und Spüren mit geschlossenen Augen, z. B. das Abfußen der Hinterbeine, verbessert sich der Sitz der Schüler. Die Schüler fühlen sich in der Bewegung eins mit dem Pferd.
Und siehe da: Die Pferde fühlen sich wohler, die langsame Isabella schreitet fleißiger und munterer und die übereilte Suleika läuft ruhiger und taktreiner.
2. Tag, nachmittags
Nun beginnen wir mit der Sitzschulung im Trab und Galopp. Sabine erklärt den Schülern die verschiedenen Sitzarten (Entlastungssitz, Aussitzen, Leichter Sitz, Leichttraben…) und welcher Sitz für Pferd und Reiter sinnvoll ist. Das haben die Schüler schnell verstanden. Durch Übungen am Boden und auf dem Holzpferd kann es jeder Schüler erst mal ohne Pferd ausprobieren.
Und nun geht es endlich zum Reiten in verschiedenen Gruppen. Julia und Tom sind schon ganz ungeduldig und neugierig alles auszuprobieren. Julia ist in der Gruppe mit weniger Erfahrung, Tom in der geübten Gruppe.
Mit Reitgymnastik beginnt Sabine die Reitstunde. Dann üben die Schüler die für sich und das Pferd passende Sitzart im Schritt aus, um sich auf die schnelleren Gangarten vorzubereiten.
Nun wird erst getrabt. Anne klammert mit den Beinen und ihr Pferd Jana rast in einem Renntrab dahin. Als Anne mit den Beinen locker lässt und die richtige Position der Füße im Steigbügel findet, entspannt sich auch Jana.
Andreas plumpst noch etwas in den Rücken von Bella. Sabine zeigt ihm noch einmal die Position des Entlastungssitzes und schon gelingt es besser. Das Plumpsen ist weder für den Rücken des Pferdes noch den des Menschen gesund.
Antonia wird angeleitet, ihren Rücken besser aufzurichten. Sabine gibt ihr ein ganz für sie passendes Bild (‚Indianerfeder herzeigen’), damit ihr das gelingt.
Julia traut sich noch nicht zu galoppieren, weil sie vor ein paar Wochen eine schlechte Erfahrung gemacht hat. Sie will erst noch im Trab sicherer werden und in ein paar Tagen galoppieren.
Am Ende der Reitstunde hat sich jeder verbessert. Die Schüler traben oder galoppieren freihändig. Sie strecken die Arme zur Seite oder nach oben. Im Trab haben alle Schüler eine gute Balance entwickelt, im Galopp teilweise. Die Pferde strecken sich vorwärts-abwärts im Trab, lassen sich mit sanften Hilfen treiben, traben und galoppieren, fleißig in einem ruhigen, gleichmäßigen Rhythmus. Unter einem lockeren Reiter kann ein Pferd lockerer vorwärts laufen.
Diese Sitzschulung hat allen riesig viel Spaß gemacht, es war ein tolles Erlebnis, freihändig zu reiten. Besonders schön war es, dass die Pferde so gut auf die Schüler gehört haben. Die Kinder spüren das Vertrauen der Pferde und ihr Selbstbewusstsein steigt.
Diese Sitzschulung wird in den nächsten Tagen noch weiter ausgebaut und gefestigt.
Die Kinder tauschen auch noch mittags ihre Erlebnisse aus.
4. Tag
Heute beginnen wir mit dem Trail-Reiten. Die zu reitenden Aufgaben haben verschiedene Schwierigkeitsstufen. So ist für jeden etwas dabei.
Folgendes bietet Sabine an zu reiten:
- Schaukeln auf der Wippe
- Labyrinth
- Rückwärts zwischen zwei Stangen
- Rückwärts durch Stangen-L
- Reiten über Reifen
- Achter
- Slalom
- Hütchen von einer Tonne zur nächsten versetzen
Und für wenige äußerst Geübte in der Gruppe:
- Drehung im Stangen-Quadrat
Das klingt alles spannend und die Schüler sind ganz wissbegierig. Sabine erklärt mit einer Trense die Zügelführung. Mit einer weichen Reiterhand bleibt ein Pferd weich im Pferdemaul und kann mit feinen Zügelhilfen durch einen Trail geritten werden. Das wollen alle Schüler erreichen. Julia bemerkt, dass es ganz einfach ist, als sie es verstanden hat.
Als nächstes erklärt Sabine das Zusammenspiel der Gewichts-, Zügel- und Schenkelhilfen. Wichtig ist dabei eine feine Dosierung der Hilfen, an die Sensibilität der Pferde angepasst.
Mit ergänzenden Körperübungen haben es dann auch alle verstanden.
Und nun geht’s ans Reiten. Julia, Tom und die anderen sind ganz eifrig und aufgeregt.
5. Tag, nachmittags
Heute reiten die Schüler einen Wettbewerb im Trail-Reiten. Per Los werden verschiedene Gruppen gezogen. Es gibt Trail-Aufgaben, fehlerfrei zu reiten, aber auch die Pferde blitzblank zu putzen und mit verbundenen Augen ein Pferd zu ertasten und herauszufinden, um welches Pferd es sich handelt.
Die Trail-Aufgaben werden von allen sehr gut gemeistert. Jeder hat seinen persönlichen Erfolg. Die Schwierigkeitsgrade werden dem Können angepasst.
Es ist für Julia großartig, wie sich Lucy mit feinen Signalen durch den Trail dirigieren lässt. Mittlerweile galoppiert Julia auch freihändig in der Reitbahn.
Es macht riesig viel Spaß, alle geben ihr Bestes. Es wird ein spannender Wettbewerb und die Kinder feuern sich gegenseitig an. Die Siegergruppe, bei der auch Tom und Julia sind, gewinnt nur ganz knapp.
Danach gibt es eine Urkunde.
6. Tag
Heute ist ein Ausritt geplant. Eine Gruppe reitet im Gelände Schritt und Trab.
Die geübteren Reiter galoppieren auch im Gelände. Im Galopp fliegen die Kinder nur so dahin und jauchzen dabei auf vor Freude und Übermut. Sabine reitet vorneweg und führt die Gruppe mit viel Gelassenheit.
Unterwegs begegnen ihnen Rehe und auch ein Fuchs.
Lange danach erzählen die Kinder noch mit strahlenden Augen von diesem gelungenen Ausritt.